Ausstellung | Sophie Schmidt
Eröffnung: 2023-04-21 19:00
Datum: 2023-04-22
2023-06-11
Öffnungszeiten: Mi – Fr: 15 – 19 Uhr Sa, So, & Feiertage: 11 – 17 Uh
Finissage: 2023-06-11 14:00
Ort: Kunstverein Friedrichshafen | Buchhornplatz 6 | 88045 Friedrichshafen
Veranstaltungen: Lesung von Sophie Schmidt und Sarah Lehnerer: So 23.4., 14 Uhr | weitere Veranstaltungen, siehe:

 

 

 

Sophie Schmidt ist in vielerlei Hinsicht eine Grenzgängerin.
Ihre multimedialen, raumgreifenden Installationen sprengen
jede Gattungsgrenze. Sie umfassen angefangen bei Zeich-
nungen, Collagen, Leinwandbildern und Wandmalereien, in
die sie oftmals eigene Texte integriert, auch Skulpturen, die
aus allerlei Alltagsmaterialien wie Sieben, Ästen, Schläu-
chen, alten Schubkarren oder Ölfässern entstehen. Ihre ein-
drücklichen Performances bringen sie ebenfalls oft genug
an ihre körperlichen Grenzen. Gefangen in fragilen, benutz-
baren Skulpturen – die sie Prothesen nennt – trägt sie ihre
Texte mal zaghaft sprechend, mal innbrünstig singend vor.
Für ihre erste institutionelle Einzelausstellung Ein schweres
Herz muss man sich leisten können hat sie erneut eine
raumgreifende Installation entwickelt, die auch die Bühne für
die gleichnamige Opernperformance ist, die sie im Rahmen
der Ausstellungseröffnung aufführen wird.
In tagebuchartigen Sequenzen nimmt Sophie Schmidt uns
auf eine Reise nach Anchorage, Alaska, und nach Chicago
mit, wo sie die letzten Monate im Rahmen eines Reisesti-
pendiums verbracht hat. Sie überführt das Erlebte in eine
universelle Poesie, die einer noch so flüchtigen Begegnung
oder einem Geruch, existentiellen menschlichen Gefühlen
wie Angst, Freude, Einsamkeit und Lust, aber auch der
banalsten alltäglichen Situation eine ergreifende Tiefgrün-
digkeit verleiht. Ihre Erfahrungen verwebt sie mit Texten
anderer Literatinnen und Literaten, Notizen sowie Briefwech-
seln und transformiert alles in eine Opernperformance, in
der Stimmungen, Körperteile, Organe, Tränengeweih-Pro-
thesen, Elche, Schnee, Bäume, Architekturen, Anchorage
und Chicago ein Eigenleben führen