Filmessay von Bernt Engelmann und Gisela Wunderlich
Erstaufführung mit Filmgespräch
Begrüßung: Prof. Dr. Notburga Karl, Organisation: Hubert Sedlatschek

»Der ganze Klee«
2013 kamen Bernt Engelmann und Gisela Wunderlich auf die Idee, einen Film zur legendären Tunisreise (1914) der Maler August Macke, Paul Klee und Louis Moillet zu realisieren. Der Film Im Licht von Kairouan geriet zu einer Hommage von Klee’s Frühwerk, war die Reise für ihn doch eine Art Initiation, die ihn zu einem wahren Schaffensrausch inspirierte und wesentliche Grundlagen seines unvergleichlichen Lebenswerks schuf. Zeitgleich plante das Zentrum Paul Klee in Bern eine Ausstellung zum Thema. Der Film wurde auch im Ernst-von-Siemens-Auditorium der Pinakothek der Moderne München gezeigt und fand begeisterte Resonanz, weshalb Engelmann und Wunderlich eingeladen wurden, zur Münchner Klee-Ausstellung der Pinakothek 2018 einen Begleitfilm mit Schwerpunkt Bauhauszeit zu gestalten. Unter dem Titel Ad Parnassum - wie einem gleichnamigen Schlüsselwerk Klee’s aus dieser Werkphase - beschreibt der Film die Herausforderungen in Weimar und Dessau, Klee’s Abschied vom Bauhaus, sein Wechsel nach Düsseldorf, seine Vertreibung aus Deutschland durch die Nazis und seine schweren, von Krankheit und Demütigungen gezeichneten letzten Jahre in Bern. Bald drängte sich der naheliegende Plan auf, beide Filme zusammenzuführen. Der Lockdown in der Pandemie erwies sich als die Gelegenheit, in einer langen und intensiven Rückzugsphase und hochkonzentriert den umfangreichen Stoff zu einem Film zu verdichten. Unter dem Titel Paul Klee – Aufbruch und Meisterschaft wird nun erstmals das Ergebnis dieser Arbeit gezeigt, ergänzt mit weiterem Bildmaterial aus dem Berner Klee-Archiv.