Ausstellung
Eröffnung: Do | 08.07.2021 | 19:00 Uhr
Datum: Fr | 09.07.2021
So | 11.07.2021
Öffnungszeiten: 15:00 - 18:00 Uhr oder nach Vereinbarung
Ort: halle50 | Domagkateliers | Margarete Schütte-Lihotzky-Str. 30

 

Dass Größe nicht unbedingt „besser“ bedeutet, kann pauschal für jeden Lebensbereich geltend gemacht werden; man denke etwa – Stadtsituation – an ein SUV, das von seinem Fahrer verzweifelt durch ein beengtes Parkhaus navigiert wird. Vorteil: Kleinfahrzeug. Überhaupt ist doch das Kleine und Kostbare ein Symptom unserer Zeit, die sich wehrhaft gegen die Gleichung bigger = better stellt, eine Zeit, in der das Tiny House dem Weltoffenen und Verzichtenden ein Monument geworden ist. Und das ist auch gut so, denn Platz ist eine kostbare Ressource. In der Kunst oder, mit Blick auf die Ausstellung „Große Taten, kleine Fische“, in der Malerei, ist das auch nicht anders.

Fast.

Platzzerrende Großformate – denn um diese dreht sich die Ausstellung – bringen sicherlich logistische (Tür zu klein, Auto zu klein!) und materielle Schwierigkeiten mit sich, wirken bisweilen protzig und vermessen, doch birgt die Vergrößerung des künstlerischen Gedankens auf eine große Fläche auch immer einen gewissen Reiz. Größer mag auch hier nicht besser sein, aber eben größer. Aus diesem Grunde geht man wohl, beiläufig gesagt, ins Kino: Das Erleben eines Geschehens auf der großen Leinwand ist eben doch ein anderes, ein intensiveres. Und gerade jetzt, wo das Abflauen der Pandemie langsam wieder das gemeinsame Erleben eines großen Etwas ermöglicht, drängt es auch die neun jungen Malerinnen und Maler, die ihren Schaffensschwerpunkt fast allesamt im städtischen Domagkhaus haben und noch am Beginn ihrer (großen) Karrieren stehen, ihre kleinen Ateliers mit Großformaten zu füllen, diese irgendwie aus ihren Türen zu quetschen, um nach langer Zeit im Stillen etwas Großes zu zeigen, laut zu sein, gehört und (wieder-) gesehen zu werden.

 

Flyer