Der Raum der wie ein Haus geschnitten ist

Eine ortsspezifische Arbeit, welche über Prozesse und Zustände des Raumes sowie über den Raum als in sich geschlossenen Körper in Verbindung mit dem Außen reflektiert. Sie thematisiert die konstruierte Beschaffenheit des Raumes in Bezug zu dem organischen Außen des Akademiegartens und denkt über die Institution Akademie und ihrer inhärenten Veränderungsprozesse sowie den offenen Prozess des Archivierens nach. Die Rauminstallation fungiert dabei als Fächer für Vergangenheit, Gegenwart und mögliche Zukunft innerhalb des Ortes auf mehreren Ebenen. Was wird vergessen? Was wird eingerahmt und wer bestimmt, was erinnert wird?

Ausgangspunkt der Arbeit war die Auseinandersetzung mit Bildmaterialien aus dem Akademiearchiv, welche aus dem Konvolut des ehemaligen Professors Fridhelm Klein stammen. Sie zeigen den Umbau- und Entstehungsprozess des Obergeschosses der Akademie und den Raum als Provisorium mit einer zeitlichen Beschränkung. Die Archivbilder geben das Innenleben und die Konstruktion des Gebäudetrakts Preis und zeigen diesen in seinem rohen Zustand, als Skelett eines Raumkörpers. Über die Archivbilder werden räumliche Zustände des Übergangs, Überlagerungen und Schichten sowie die architektonische Konstruktion des Raumes sichtbar.

Die Fensterfront des Raumes bildet als Raum-Haut die Verbindung zwischen dem Innen und Außen, dem Baukörper und seiner Umgebung, der Architektur und der Natur, der Institution und dem öffentlichen Raum. An diesem Übergang treffen vermeintliche Gegensätze zusammen. Über die Fensterfront gibt es zugleich die Verbindung zum Garten als organisches, entropisches Element. Etwas entsteht im Wachstum, unkontrolliert als ständige Erweiterung und Entwicklung.

Auf formaler, konstruktiver sowie inhaltlicher Ebene unterliegt der Raum und mit ihm die Akademie als Institution einem permanent stattfindenden Transformationsprozess und wirft die Frage auf, ob entropische Prozesse der Natur auch in Institutionen und ihren bewohnten Räumen stattfinden können.

 

Vielen Dank an Caroline Sternberg vom Archiv der AdBK München für die großzügige Unterstützung sowie an Prof. Fridhelm Klein für das Zurverfügungstellen der Fotomaterialien.

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@aki.kiefer

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