Bild- & Raumpolitiken

Prof. Sandra Schäfer

 

künstlerische Mitarbeiterin

Manuela Unverdorben

 

 

Räume

A.O2.61 und A.O2.63

A.O2.57 Studio Sandra Schäfer

 

Klassenbesprechungen

Montags 10.00 - open end
Sprechstunden nach Vereinbarung

 

Kontakt

Tel: +49 / 89 / 38 52 -141

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https://klasseschaefer.com/

 

„It is about gaining new access to things: about establishing a mode in which one not only sees something differently through the images, but sees the images themselves differently.“
Harun Farocki

 

Unsere künstlerische Praxis findet in einem historischen, sozialen, politischen und künstlerischen Kontext statt. Das bedeutet auch, dass wir nach unserem spezifischen Zugang fragen, etwas künstlerisch zu erforschen. Gesicherte Routinen gilt es zu befragen, Erfahrungen mit unbekannten Methoden, Kontexten und Gegenüber zuzulassen und zu erproben. Und so stehen die künstlerischen und konzeptionellen Methoden im Zentrum, die wir entwickeln.

 

Was kann Bild&Raumpolitiken bedeuten? Ästhetische Form – egal ob als Raum oder zweidimensionales Bild – ist konstruiert. Daher befragen wir mit unseren Aktivitäten in der Klasse, wie die Räume und Bilder beschaffen und gestaltet sind, die wir beleben, teilen, durchqueren oder imaginieren. Warum haben sie diese spezifische Form und keine andere?


Welche ökonomischen, ökologischen, politischen oder sozialen Prozesse sind an ihrer Herstellung und Gestaltung beteiligt? Und wie wollen wir als künstlerisch Produzierende uns dazu verhalten?

Hierzu werden wir die künstlerische Produktion zu anderen Formen der Ästhetik in unserem analogen und digitalen Alltag in Beziehung setzen, wie beispielsweise soziale Netzwerke, Popkultur, feministischen Science Fiction, Musik, Literatur, Aktivismus, städtische oder ländliche Räume. Wie verhalten sich diese zu unserer Kunstproduktion? Wo und wie fließen sie in unsere Produktion ein? Und wann wird etwas überhaupt zur Kunst? In diesem Zusammenhang wird es um all die kniffeligen Fragen und Entscheidungen des Produzierens gehen, gestalterisch, ethisch, politisch und praktisch; dazu zählt auch die Ökonomie de Mittel innerhalb der Kunstproduktion auf einem Planeten mit schwindenden Ressourcen.


Und so setzen wir uns auch mit der Koexistenz unserer nicht-menschlichen Anderen - ob maschinell oder organisch auseinander; also mit Fragen, die Technologie, Wirtschaft, Philosophie und Ökologie betreffen.

 

In der Klasse beschäftigen wir uns mit verschiedenen Kunstpraktiken aus unterschiedlichen geografischen Räumen und (Kunst-)Geschichten. Wir lesen Texte aus Kunsttheorie, anderen Wissenschaften, Pop, ebenso wie Poesie und Literatur. Diese helfen dabei die eigene Praxi im zeitgenössischen Kunstdiskurs zu verorten und uns für ein Sprechen im Rahmen der eigenen Arbeit zu sensibilisieren. Wir begeben uns aber auch in konkrete räumliche Situationen, um aus ihnen zu lernen und reisen zum Beispiel nach Prishtina (Kosovo), um die Manifesta zu besuchen. Wir lernen von Stadtspaziergängen, aus Zufallsbegegnungen, der Ausstellung, ihren Arbeiten, Treffen mit dem Team und Künstler*innen und befragen zugleich kritisch das Prinzip der Großausstellung Manifesta. Wir schauen Filme und besuchen Ausstellungen, um den Umgang der Künstler*innen mit filmischen Methoden sowie den räumlichen und institutionellen Kontexten zu untersuchen. Denn genau hier setzt Bild&Raumpolitiken an.

 

Wir befragen die künstlerischen Methoden auch im Hinblick auf ihre Vermittlung: an wen richten sie sich, welche Formen werden entwickelt und in welchen Kontexten agieren diese? Wie sind die Räume beschaffen, in denen wir leben, studieren, arbeiten und ausstellen? Und wie wollen wir mit diesen umgehen: den institutionellen Kontext affimieren oder kritisieren? Soll es sich um eine temporäre, flüchtige, deutlich sichtbare oder bleibende Geste handeln? Wie agieren wir also innerhalb bestehender Bild&Raumpolitiken mit unserer künstlerischen Produktion?

Auch wenn in der Klasse in vielerlei Medien gearbeitet wird, gibt es einen Schwerpunkt in zeitbasierten Medien (Video, Film, Sound), Installation und Fotografie. Die individuelle Arbeit im Studio findet im kollektiven Austausch mit der Klasse statt und kann auch zu gemeinsamen Projekten führen. Erfahrungen unterschiedlicher ethnischer, religiöser und sozialer Herkünfte sowie Unterschiede von Geschlecht, sexueller Orientierung, Alter oder Beeinträchtigungen bereichern unserer Gruppe. Sie fordern uns heraus, die eigenen Standpunkte und Selbstverständnisse zu befragen. Und so pflegen wir in der Klasse einen diskriminierungssensiblen Umgang miteinander. Im Zentrum des Studiums stehen die gemeinsamen Klassenbesprechungen. In diesen präsentieren Studierende ihre Arbeiten, welche von Installationen, Performances, Screenings, Ausstellungen bishin zu work-in-progress-Präsentationen reichen. Sie dienen dazu, Feedback zu erhalten und sich über die künstlerischen Methoden, Intentionen und Referenzen auszutauschen. Wir unternehmen Exkursionen und laden Gäste ein. Wir realisieren zusammen Ausstellungen und Projekte, schauen gemeinsam Filme und besuchen Ausstellungen, lesen, diskutieren, reisen, feiern. Im Zentrum steht jedoch die individuelle oder kollektive künstlerische Praxis.

 

 

Weitere Informationen zur inhaltlichen Ausrichtung des Studiums, den Ausstellungen, Projekten und den Studierendenarbeiten der Klasse Schäfer finden Sie hier.