Kunstaktion von Lukas Loske
Datum: Sa | 28.11.2020
So | 06.12.2020
Öffnungszeiten: rund um die Uhr von außen einsehbar | 06.12.2020: Stückweise Verkauf des Werks gegen eine Spende an Kulturbühne Spagat und Horizont e.V
Ort: Halle 50, Domagkateliers | Margarete-Schüne-Lihotzky-Str. 30 | München

Wie hilft sich der Mensch in Situationen der Unsicherheit und Bedrohung? Loske wirft einen Blick zurück, auf den ersten uns bekannten Krieg in der Geschichte der Menschheit. Vor 5.500 Jahren wurde die einst blühende Stadt Hamoukar von Angreifern ausgelöscht. Im heutigen Grenzgebiet zwischen Syrien und Irak finden Archäologen die Überreste eines Hauses. In seinem Inneren: rund 1.100 Lehmkugeln – säuberlich aufgereiht um die Stelle herum, an der sie gefertigt wurden. Die Bewohner der Stadt wussten, dass sie bald angegriffen werden. In ihrer Not haben sie nicht mehr gegessen und nicht mehr geschlafen, sondern Tag und Nacht mit ihren Händen Munition geformt. Da, wo sie gerade waren: zuhause.

Diese Geschichte hat Loske im Sinn, als ihm in seinem Stadtteil Berg am Laim auffällt, dass seit Beginn der Corona-Krise einige Geschäfte schließen mussten. Die Ladenlokale stehen nun leer. Die Halle 50 nutzt er nun für eine KunstakVon: in der Margarete-Schüne-Lihotzky-Str. 30, im Domagkpark wird er in den Raum hinter einer „Schaufensterscheibe“ einziehen. Eine selbst gewählte Quarantäne mit einer Matratze und etwas Proviant, aber vor allem: mit 2.000 kg Ton. Aus ihm will er Kugeln formen – so schnell und so viele, wie er schaffen kann. 24 Stunden, Tag und Nacht können ihm die Besucher bei der Arbeit zusehen, Corona-konform durch die Schaufensterscheibe. Eine Woche hat Loske Zeit, um ca. 6.000 Kugeln zu formen.
Die Performance dauert so lange wie der Tonvorrat reicht. Wenn alle Kugeln fertig sind, startet der Verkauf - spätestens am 6. Dezember, dem Nikolaustag. Dann können die Besucher Loskes Tonkugeln gegen eine Spende erwerben.

 

Der Erlös geht komplett an den Horizont e.V. und die Kulturbühne Spagat, denn Theater und sozial benachteiligte Familien brauchen jetzt Unterstützung – sie leiden noch mehr unter der Krise als die bildenden Künstler.

 

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